Die erste Mühle, die im Dorf klar zu lokalisieren ist,
wurde in Jahr 1860 gebaut.
Ein paar Quellen meinen zu wissen, dass es schon
früher eine Bockmühle in Löwe gegeben hat, aber dafür gibt es
keinen sicheren Beweis. Im Gegensatz dazu kann man in der Zählung
der Gemeinde von 1787 und später weder Müller noch eine Mühle
finden.
Ganz sicher ist jedoch, dass 1860 eine Mühle des „Holländischen
Gallerie-Typsg auf dem Kappelsberg gebaut wurde, ein großer Hügel
südlich des ursprünglichen Ortes, mit Aussicht über einen großen.
Teil der westseeländischen Landschaft.Ja, bei klarem Wetter kann
man sogar Fyn (große dänische Insel), am Horizont,hinter einem
Stück der Storebælt-Brücke sehen.
Die Mühle wurde vom Gastwirt Søren Christensen in
Zusammenarbeit mit dem Müller Ferdinand Dedenroth aus Høng, gebaut.
Der Grund, dass man überhaupt auf die Idee kam eine
Mühle zu bauen ist wohl, dass der Gastwirt außer Bäcker zu sein
mit zwei Bäckereien, auch Eigentümer von 25 Hektar
Land mit aktiver Landwirtschaft. Auf diese Art konnte er selbst
Getreide züchten und es in der eigenen Mühle mahlen.
Der Baugrund für die Mühle wurde abgeteilt von dem
Hof, der später „Lottershøjg genannt wurde. Im Laufe des Jahres
wurde die Mühle dann dort gebaut.
Anhand der Bilder kann man mit
ziemlicher Wahrscheinlichkeit sagen, wie die erste Mühle ausgesehen
haben könnte. Die Zeichnung wurde von einem Verwanden des
Mühlenerbauers gemacht.
Die Zeichnung lässt erahnen, dass der
Unterbau auch achteckig war. Die Mühle wurde versichert auf 7500
Reichstaler. Der Unterbau war 5 Ellen hoch und in 19 Zoll dicken
Mauern errichtet, auf einem Feldstein-Fundament. Der kleinste
Durchmesser war 13 Ellen. Von der Galerie bis zur Kuppel maß die
Mühle 14 Ellen, hierzu kam die Kuppel mit 6 Ellen.
Die Mühle in Madam Andersens Zeit:
Jørgen Andersen starb nur wenige Jahre nachdem er den
Betrieb gekauft hatte und die Witwe Maren Hansdatter „Madam
Anderseng genannt führte den Betrieb weiter,- und sie tat dies mit
fester Hand!
Aber 1881 passierte die Katastrophe!
Die Mühle brennt und wird wieder aufgebaut:
In der Nacht vom 20. zum 21. Januar 1881 brannte die
Mühle ab.
Dies bedeutete natürlich einen großen Verlust des
Mühlenbetriebes, deswegen musste die Mühle so schnell wie möglich
wieder aufgebaut werden.
Dies passierte im Lauf des gleichen Jahres und im
Herbst stand die Mühle, so wie sie heute ist, da zur Inbetriebnahme.
Der Mühlenbauer hatte Baumaterial klar für die Mullerup Mühle ,
welches für einen viereckigen Unterbau berechnet war, das musste
erst einmal hier in Löwe integriert werden. Deshalb ist der
Unterbau der neuen Mühle viereckig.
Der Zeitungsausschnitt auf der linken Seite ist von der
Sorø Amtstidende (Zeitung), mit Datum vom 22. Januar 1881.
In Witwe Andersens Zeit war die Gaststätte immer noch
sehr angesehen und wurde oft für Feste gebraucht, Wahlversammlungen
oder ähnliches, ganz wie zu Søren Christensens Zeit.
Die neue Mühle:
Die neue Mühle wurde groß. Sie misst 19 m. von der
Erde bis zur Spitze. Die Flügel bestehen aus zwei durchgehenden
Armen von jeweils 22 m. und einem Gewicht von jeweils 1,5 Tonnen.
Die Flügel und die Kuppel zusammengerechnet haben ein Gewicht von
10 Tonnen!
Der Höhe und der hohen Lage wegen – 41 m. über dem
Meeresspiegel –kann die Mühle vom Storebælt gesehen werden und
hat früher als Peilpunkt für Fischer und andere Seefahrer gedient.
Christian der Zehnte und die Löwe Mühle:
Prinz Christian, der spätere Christian der Zehnte, war
in seinen jungen Jahren Offizier zusammen mit Carl Emil Appeldorns
Söhnen auf dem Löwehof (Løvegård). Deshalb war der Prinz soweit
man weiß, auch mehrere Male zu Besuch in der Löwe Mühle um die
Aussicht von dort zu genießen.Es gibt eine handgeschriebene Notiz
über dem linken Fenster auf der Mühlwerketage wo zu lesen steht:
„Freitag, den 23. Dezember 1898 hatten wir Besuch von Prinz
Christian und Herr Appeldorns Söhneng.

Die neue Generation übernimmt:
1902 übernahm der Sohn der Witwe, Oluf Jørgensen, die
Gaststätte und die Mühle. Er ließ 1910 einen Petroleummotor
installieren in einem eigenen Motorhaus an einer Seite der
Mühle.1913 ließ er die Mühle selbstarbeitend machen.
1917 verkaufte er den Betrieb an die „Verbrauchervereinigung
für die Gemeinde Gierslev und Umgebungg. In die Gaststätte wurde
ein Laden für Ausverkauf von Einkaufsläden eingerichtet. 1966
wurde die Verbrauchervereinigung geschlossen und die Gebäude sind
heute in Privatbesitz.
Die Mühle wurde von der Verbrauchervereinigung
verpachtet.1921 hieß der Pächter Jacob Bay. Er bat darum aus dem
Pachtvertrag entlassen zu werden, dies wurde bewilligt unter der
Bedingung, dass er einen neuen Pächter fände, der die Pacht von
1300 Kronen pro Jahr zu zahlen bereit wäre. Bay fand Ole Pedersen,
der in Kalundborg arbeitete. Dieser übernahm per 1.3.1921
Zwei Jahre später wollte Ole Pedersen die Mühle
kaufen. Dies wurde bei einer extraordinären Versammlung bewilligt.
Er durfte die Mühle für 14.000 Kronen kaufen.
Ole Pedersen kaufte ein Stückchen Land gleich südlich
der Mühle, wo er ein Häuschen für sich und seine Familie
baute.1924 war das Haus fertig. Heute ist es Eigentum des dänischen
Oldtimer-Automobilclubs.
1927 ließ der Müller einen Dieselmotor in die Mühle
einbauen, deshalb wurde die Arbeit der Mühle nach einem
Blitzeinschlag in einen Mühlenflügel (1930) nicht wesentlich
verlangsamt, obwohl die Windkraft nicht vorhanden war. Der Blitz war
der Mühlenachse ins Innere gefolgt wo er einen Balken zerschlug.
Von hier sprang er über in die elektrischen Installationen und
weiter ins Wohnhaus, wo der Müller mit seiner Familie in der ersten
Etage schlief. Glücklicherweise wurde keiner getroffen und nichts
entzündet. Der Schaden belief sich auf 875 Kronen –damals viel
Geld!